Politik, UN-BRK, WHO

Umfrage über EDF (European Disablity Forum)

Wir bitten um Unterstützung Fragen von EDF zu beantworten. Es geht hier um Erfahrungen von Schwerhörigen, Hörbehinderten am Arbeitsplatz.
Je mehr Antworten es gibt, um so genauer können Auswertungen gemacht werden, wie die allgemeine Situation am Arbeitsplatz in einem europäischen Land ist, und dies auch im Vergleich zu anderen EU-Ländern.
Hier der Link
https://forms.office.com/Pages/ResponsePage.aspx?id=x493RNXEo061m9g8AYWbzoQNuxCe8d1HvzsKn-Wpo5NUNVMzNFlTNEJXTlY4OUVaVjRROThZVVQ2VS4u&wdLOR=c2050D124-D28D-42E0-8FEA-807F886C4D95

DSB e.V., Politik

Kurzbericht zum SHT am 24.9.2021 im BZ Vahr

Zusammenfassung der SHT des DSB e.V. in Bremen, 2021

Vorab, herzlichen DANK ALLEN, die an den Selbsthilfetagen des Deutscher Schwerhörigenbund e.V. in Bremen teilnahmen, mithalfen und HERZlichen Dank an Aktion Mensch und den Ausstellern!

Ausstellung:

Am 24.09.2021 fand der wichtige Fachtag im Bürgerzentrum Vahr e.V. statt, wo sich unsere Aussteller sich in den Räumen vor dem Saal des BZ Vahr e.V. präsentieren konnten, einschließlich des Hörmobils, das sich vor dem Haupteingang zum BZ Vahr e.V. stand und Interessierte Hörtests machen konnten.

Unter Berücksichtigung der Hygieneauflagen konnten Gäste die Ausstellung im Bürgerzentrum besuchen und sich über neueste und wichtige technische Entwicklungen und Angebote informieren, wie auch über weitere wichtige Vereine und Beratungsstellen!

Wir denken, dass hier ein gutes und umfangreiches Angebot gemacht wurde, so dass Betroffene und Interessierte sich umfassend informieren konnten! Zumindest bekamen wir nur gutes Feedback hierzu!

Vorträge:

Um 9:30h wurde dann das Vortragsprogramm im Saal durch unseren Landesbehindertenbeauftragten für Bremen, Dr. Arne Frankenstein, den Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte (der leider kurzfristig absagen musste und dafür eine schöne und motivierende Videobotschaft machte) und dem Präsidenten für den Deutscher Schwerhörigenbund e.V., Herrn Dr. Matthias Müller, eröffnet!

Themen der Vorträge waren Bildung und Gesundheit, mit jeweils anschliessenden Podiumsdiskussionen! 

Die Vorträge und Podiumsdiskussionen waren lange und intensiv vorbereitet worden, um eine best mögliche Qualität zu erreichen und die möglichst aktuelle Situation für Hörgeschädigte zumindest kurz und möglichst klar zu präsentieren! Für Hörgeschädigte ist nur eine optimale Bildungstruktur wichtig, sondern auch die ausreichende Kenntnis über den aktuellen technischen Stand der Hörgeräte, deren Hilfsmittel und die rechtliche Situation!

Bildung:
Frau U. Witte, Schulleiterin Elbschule in Hamburg, Frau S. Kolbe und Herr Th. Hohenhinnebusch, Schulleiter Markusallee Bremen, stellten ihre Schulen vor. Danach präsentierte Frau Prof. A. Leonhardt von der LMU, München, neueste Studien zur Frage, warum Kinder mit Hörschädigung, die zuerst in einer Regelschule waren, zur Förderschule wechseln.

Die anschließende Podiumsdiskussion wurde genutzt, um den anwesenden Politikerinnen und Politikern, Frau Y. Averwerser (CDU), Frau B. Bergmann (FDP), Frau G. Bredehorst (SPD), Herrn Ch. Hupke (B90/Grüne) und Frau M. Strunge (Die Linke) die Möglichkeit zu Fragen an die Schulen und Frau Prof. A. Leonhardt zu ermöglichen. Auch unseren anwesenden Gästen wurden Fragen per Zettel ermöglicht und gesammelt.

Natürlich war es nicht möglich alle Fragen zu stellen und zu beantworten, jedoch kann zumindest zusammengefasst werden, dass die bisherige Inklusionspolitik für lautsprachorientierte Kinder mit Hörgeschädigte in Bremen unzureichend ist.

Grob zusammengefasst, zur Frage, warum in Bremen rund 50% der Kinder mit Hörschädigung erst zur Regelschule, dann doch zur Förderschule wechseln:
– keine Frühforderungsangebote für Kinder mit Hörschädigung
– In Regelschulen erhebliches Mobbing mit der Folge überschnittlicher Depression und es gibt keine speziellen psychotherapeutische Angebote
– Für Kinder mit Hörschädigung unzureichende Schulräume und zu große Klassenstärke, unzureichende Akustik
– Nutzen Kinder FM-Anlagen, fühlen sich diese noch mehr ausgegrenzt
– Nicht ausreichende Sonderpädagogik für lautsprachorientierte Kinder, es wird fortlaufend vergessen, wie wichtig die Artikulation ist, wie auch, dass man sich beim Sprechen ausreichend ansehen muss.

Weiterbildungsmöglichkeiten:
– Es fehlt in Bremen, für die Kinder in der Schule Markusallee, ein zur Elbschule vergleichbares Angebot zum Abitur. In Hamburg haben Kinder mit Hörschädigung die Möglichkeit nach Abschluss der mittleren Reife zur Stadtteilschule Hamburg Mitte zu wechseln. Diese Schule ist eine Schwerpunktschule für Kinder mit Hörschädigung, wo es auch diese erforderlichen Räume gibt. Für die Kinder mit Hörschädigung in Bremen gibt es nur die Möglichkeit, entweder, die besuchen eine Regelschule in Bremen, um das Abitur zu schaffen oder die wechseln zu dieser Stadtteilschule nach Hamburg. Es gibt sonst noch Möglichkeiten in Schleswig, Essen, Leipzig, München, etc..
– Ausreichende Berufsausbildungsmöglichkeiten gibt es in Bremen auch nicht, so dass auch hier Kinder mit Hörschädigung in eine andere Stadt umziehen müssen, sollten diese weiterhin auf besondere Unterstützung angewiesen sein.
– Die UNI Bremen kann ebenfalls keine ausreichende Barrierefreiheit bieten. 

Forschung:
Seit Jahren versucht die UNI Bremen eine zu München und Leipzig vergleichbare Fakultät aufzubauen, wo es einen großen Mangel an ausreichend kompetenten Lehrkräften gibt, wie auch umfassender dahingehend geforscht werden muss, in wie weit z.B. das Erlernen der Sprache, des Sprechens, z.B. auch über die Musik, für das Lernen des Hörens von großer Bedeutung ist.
In Hamburg gibt es zwar eine ähnliche Fakultät, die sich jedoch nur auf die Gebärdensprache beschränkt, so dass die wissenschaftliche Sprachförderung insbesondere für Menschen mit Hörschädigung nicht mit zu Leipzig und München zu vergleichen ist.

Gesundheit (Hörgeräte und Pflege):
Frau B. Richter, Akustikzentrum Lübeck, machte mit dem Titel „Besser Hören, besser verstehen“ einen Fachvortrag zur Frage, wie Hörgeräte optimal eingestellt werden können. Herr Dr. D. Oetting gab uns dann mit dem Motto „Die Zukunft ist breitbandig und beidohrig“ spannende Einblicke über technische Innovationen und klärte uns darüber auf, was der wesentliche Unterschied zwischen „Lautstärke“ und „Lautheit“ ist. Unter anderem, warum bei Hörtests scheinbar nicht sichtbare Frequenzkurven zwischen alten und neuen Geräten doch noch sichtbar gemacht werden können und dass diese Sichtbarkeit gravierend für das  dann deutlich bessere „Sprachverständnis“ ist. 

Die auch hier anschließende Podiumsdiskussion wurde genutzt, um den anwesenden Politikerinnen und Politikern, Herrn Dr. M. Buhlert (FDP und Beirat Barmer), Frau S. Grönert (CDU), Frau B. Pfeiffer (SPD) und Herrn Th. Pörschke (B90/Grüne) auch hier die Möglichkeit zu geben, Fragen an unsere Fachleute stellen zu können. Herr Dr. H. Seidler stand hier für alle fachliche Fragen zur Verfügung und konnte die Fachvorträge mit Antworten unterstützen und erweitern, so mehr Verständnis oder zumindest mehr Aufmerksamkeit zum wichtigen Unterschied zwischen Lautstärke und Lautheit erreicht werden konnte.

Die Fragen aus dem Publikum wurden auch hier alle eingesammelt und zusammengefasst! Es gab noch bestimmte wichtige Fragen, deren Beantwortung jedoch den zeitlichen Rahmen gesprengt hätte, wie die Frage, warum die so hilfreiche und wichtige T-Spule-Funktion im Hörgerät nicht mehr in der Kassenleistung enthalten ist.

Patrick Hennings gab dann noch weitere Informationen zum Problem der Zeit zwischen der Antragstellung bei der Krankenkasse und Ende des Antrags-/Klagverfahrens, dass in der Zeit man als Betroffener bzw. als Kläger entweder solange auf bessere/neue Hörgeräte verzichten oder warten muss, oder man geht in die Vorleistung bzw. man nimmt einen Kredit auf, was jedoch für viele Betroffene oft nicht möglich ist! So dass hier eine erhebliche Diskrimierung vorliegt, über die in der Politik überhaupt nicht gesprochen wird!

Grob zusammengefasst, zur Frage, warum lehnen Krankenkassen so oft Anträge auf bessere Hörgeräte ab, wenn mehr Sprachverständnis bzw. bessere „Lautheit“ erreicht werden kann?
– Krankenkassen lehnen Hörgeräte ab, weil es bei Hörtests keinen sichtbaren Unterschied zwischen alten und neuen Geräten gäbe.- Die für viele Hörgeschädigte sehr wichtige T-Spule ist keine Kassenleistung mehr, obwohl unverzichtbar! Die T-Spule kann mit einem Kopfhörer qualitativ nicht verglichen werden!
– Warum gibt es noch immer, auch wenn es Präsenzfälle in anderen Bundesländern gibt, im Bundesland Bremen bisher nur negative Urteile? Es gibt in Bremen noch immer kein Urteil, wo die Kassenleistung für ein Gerät im Sinne ausreichender Lautheit übernommen werden muss.
– Beim Antragsteller darf kein Unterschied gemacht werden, ob man die beantragten Hörgeräte für die Arbeit oder nur als Rentner/in braucht.
– Es muss eine Lösung geben, um die Wartezeit zu überbrücken. Denn wenn man neue/bessere Hörgeräte braucht, dann sofort und nicht irgendwann. In nur sehr wenigen Fällen gibt es Akustiker, die sich für die Zwischenzeit auf die Kostenbegleichung der Hörgeräte gedulden, was natürlich nicht geht, wenn die „Zwischenzeit“ länger dauert.
– Gibt es eine neue strukturelle Möglichkeit zur deutlich besseren Hörgeräteversorgung wie z.B. in Schweden, wo erforderliche und ausreichende Hörgeräte nicht gekauft, sondern geliehen werden? In den Niederlanden werden z.B. Rollstühle 5 Jahre lang verliehen.
– Warum wurde der Zyklus beim Anspruch auf neue Hörgeräte von 5 Jahren auf 6 Jahre verlängert, wo die Zyklen wichtiger technischer Neuigkeiten, Verbesserungen sich immer mehr verkürzen wie bei den Smartphones. Was also auch hier eine deutliche Verschlechterung der Hörgeräteversorgung bedeutet.
– Solange Kassengeräte nicht ausreichen und man sich bessere Geräte nicht leisten kann, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass betroffene Kinder sich für den Weg der Gebärdensprache entscheiden könnten, also die Gebärdensprache nicht mehr nur zur Unterstützung in der Kommunikation nehmen, sondern diese dann als primäre Sprache wollen.
Ist es das politische Ziel, aus wirtschaftlichen Gründen, sich mit der Alternative der Gebärdensprache begnügen zu wollen? Es gibt den starken Eindruck, wenn man sieht, wie wenig Aufklärung es in der Politik um die Bedürfnisse der lautsprachorientierten Menschen gibt, wo es deutlich mehr Empathie für die Gebärdensprache zu geben scheint!
– Das Artikulationsvermögen in unserer allgemeinen Gesellschaft scheint immer mehr abzunehmen, was so dann eine zunehmende Verschlechterung der akustischen und visuellen Kommunikation bedeutet. D.h. einerseits gibt es zwar wichtige technische Verbesserungen, dennoch geben/können andererseits Menschen nicht mehr so gut von den „Lippen“ absehen“, mangels ausreichender Artikulation, so dass die Hörgeräte nochmals verbessert werden müssten.
Insbesondere ältere Menschen, die sich oft mit technischen Neuigkeiten deutlich schwerer tun mit der Gewöhnung, werden so noch mehr isoliert (es ist eben sehr anstrengend und es setzt ausreichende mentale Belastbarkeit voraus). Und gerade ältere Menschen haben nicht mehr die Option doch noch die Gebärdensprache lernen zu können. Die Gebärdensprache lernt man nicht nur nebenbei und ist eine sehr anspruchsvolle Sprache.

Präsentation des DSB-Leitfadens für Pflegekräfte
Nach vielen Jahren Arbeit wurde der Leitfaden von den Projektleiterinnen Antje Baukhage und Gudrun Brendel kurz präsentiert. Es wurde verdeutlicht, warum dieser Leitfaden so wichtig ist, nämlich die Pflegekräfte müssen zusätzlich für die Kommunikation mit Hörgeschädigten ausgebildet werden, denn insbesondere unter den älteren Menschen, die in einem Pflegeheim leben, gibt es besonders viele Hörgeschädigte. Zu diesem Leitfaden kam es eben, weil es eben eine viel zu große Unzufriedenheit unter den Menschen gibt, die sich im Pflegedienst befinden!
Der DSB e.V. versucht schon seit vielen Jahren auf dieses große Problem hinzuweisen. Frau R. Welter, fast lebenslanges Mitglied des DSB Präsidiums, ergänzte das Problem, dass der DSB e.V. kein ausreichendes politisches Mitspracherecht hat!
Hier muss eine strukturelle Lösung her, um eben die nötige maximal mögliche Aufklärung unter den Menschen mit Hörschädigung und Lautsprachorientierung zu erreichen!

Aufträge, Hauptaufgaben für unseren Bremer HBB e.V. für den Bereich:

Bildung
– Vertiefte Mitarbeit mit dem Bremer Teilhaberat über den Bremer Landesbehindertenbeaufragten
– Zusammenarbeit mit und Unterstützung der bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Bremer Bürgerschaftsfraktionen. (Anmerkung: in der Bildungspolitik liegt die hauptsächliche Verantwortung bei den Landesregierungen)
– Zusammenarbeit mit der Bremer UNI mit dem Ziel der Einrichtung einer für „Hörschädigung und Sprachförderung“ speziellen Fakultät

Gesundheit
– Vertiefte Mitarbeit beim Bremer Teilhaberat über den Bremer Landesbehindertenbeaufragten zur Verbesserung der Kommunikation und weitergehendem Barriereabbau!
– Nochmals auf Buten und Binnen und Rundfunkrat zugehen und fordern, dass endlich auch die Regionalnachrichten 19:30h endlich untertitelt werden! Dieser Sender, ist der letzte, der noch immer keine UT anbietet.
– Aufbau Netzwerk mit kompetenten Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten

SCHLUSSWORT

Es war eine phantastische

TEAMLEISTUNG!

DSB e.V., Politik

HERZlichen Dank! SHT des DSB e.V. in Bremen, 2021

HERZlichen DANK!

Liebe Hörgeschädigte, Referent*innen und Gäste!

Herzlichen Dank für das große Lob an uns, muss jedoch erwähnen, das war eine großartige Teamleistung, die nur möglich war, weil wir uns alle untereinander sehr vertrauten!

Ich bitte um Entschuldigung für einige Pannen, auch für meine, und bitte um Verständnis dafür, wir Bremer Team für HBB e.V. waren in der letzten Zeit vor dem 24.9.2021 aus gesundheitlichen Gründen schon sehr angeschlagen, weil insbesondere die Vorbereitung eben ein sehr großer Kraftakt war!

Nach dem Ende der SHT 2021, die wir nun in der Tat durchführen konnten, mit Eurem/Ihrem Vertrauen, Eurer/Ihrer Leidenschaft und Eurem/Ihrem Einsatz, meinen wir, dass wir nicht nur in Bremen, sondern auch darüber hinaus ein wichtiges Signal und wichtige, aktuelle Informationen über neueste Fachinformationen und die tatsächliche politische Situation für Menschen, die trotz Hörschädigung, primär lautsprachig orientiert sind, zumindest teilweise, setzen und bringen konnten!

Ich wünsche mir für die Zukunft, jeder SHT wird wieder ein großer Kraftakt sein, dass der letzte SHT am 24.9.2021 in ähnlicher Weise weitergeführt wird, weil so relativ viel vor allem an die Politik vermittelt werden kann.

Nochmals HERZlichen Dank an:
Yvonne Averwerser (bildungspolitische Sprecherin, CDU MBB)
Antje Baukhage (DSB e.V.)
Birgit Bergmann (bildungspolitische Sprecherin FDP MBB)
Dr. Andreas Bovenschulte (Bürgermeister) und sein Büroteam
Gönül Bredehorst (bildungspolitische Sprecherin SPD MBB)
Gudrun Brendel (DSB e.V.)
Dr, Markus Buhlert (sozialpolitischer Sprecher FDP MBB)
Daniel Denecke (hörgeschädigter Musiker)
Dr. Arne Frankenstein (Landesbehindertenbeauftragter)
Sigrid Grönert (behindertenpolitische Sprecherin CDU MBB)
Thomas Hohenhinnebusch (Schulleiter „Markusallee“)
Christopher Hupke (bildungspolitischer Sprecher B90/Grüne MBB)
Sabine Kolbe (Schulleiterin „Markusallee“)
Prof. Dr. Annette Leonhardt (LMU)
Dr. Matthias Müller (Präsident DSB e.V.)
Dr. Dirk Oetting (Hörtech gGmbH)
Birgitt Pfeiffer (behindertenpolitische Sprecherin SPD MBB)
Thomas Pörschke (behindertenpol. Sprecher B90/Grüne MBB)
Birte Richter (Akademie Hörakustik Lübeck)
Dipl. Ing. Ansgar Rudolph (Hearing for all)
Dr. Harald Seidler (Gesundheit, DSB e.V.)
Miriam Strunge (bildungspolitische Sprecherin Die Linke MBB)
Ulrike Witte (Schulleiterin „Elbschule“)
Dr. Roland Zeh (Präsident DCIG e.V.)

Und von mir natürlich auch herzlichen Dank an das großartige TEAM:
Kai Baumann (Team LBB Bremen)
Jürgen Brackmann (Manager für Technik und Ausstellung)

Renate Domröß (Co-Vorsitzende HBB e.V.)
Regina Drebes (Team Organisation SHT)
Kerstin Dziarnowski (Vorstandsmitglied HBB e.V.)
Ute Hax (Geschäftsführerin DSB e.V.)
Angela Herrmann (Schatzmeisterin HBB e.V.)!

Renate Horning (Vorstandsmitglied HBB e.V.)
Anneke Krüger (Schriftdolmetscherin)
Kai Steuck (Team LBB Bremen)
Susanne Tiedemann (Schriftdolmetscherin)
Gerald Wagner (LAGS Bremen)
Und meine Töchter Maya und Lara (Vorstandsmitglied HBB e.V.)!

Sollte ich jemanden vergessen haben, bitte ich um Entschuldung, vom ganzen Herzen!

Und herzlichen Dank auch an alle Gäste, die teilweise auch sehr weit nach Bremen kamen, und zum großen Teil das erste Mal in Bremen waren.
Ich hoffe, Ihr habt/Sie haben einen guten Eindruck über Bremen bekommen und Ihr uns wieder besucht, Sie uns wieder besuchen!


Ihr/Eurer
dankbarer

Patrick Hennings

Politik

Antwort von der Bremer SPD auf unsere Bremer „Wahlprüfsteine“

Stellungnahme zu den Geboten des HBB e.V. (Bremer Landesverband des DSB e.V.)

Sehr geehrter Herr Hennings,

zunächst einmal vielen Dank für die Übersendung der „zehn Gebote einer zukunftsfähigen Hörgeschädigtenpolitik zur Bundestagswahl 2021“.

Für uns Sozialdemokrat:innen und für mich ganz persönlich als Mitglied der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen ist völlig klar, dass eine menschlich und humanitäre Gesellschaft immer alle Menschen einschließen muss – unabhängig von Geschlecht, Alter, Wohnort, sozialer Herkunft, Art oder Schwere der Erkrankung oder Beeinträchtigung gleichberechtigten, diskriminierungsfreien, barrierefreien und bedarfsorientierten Zugang zu den Leistungen unserer Gesellschaft haben müssen. Dies gilt selbstverständlich auch für die Hörgeschädigten. Inklusion bedeutet umfassende Teilhabe für alle Menschen!

Die SPD setzt sich für den Abbau von Barrieren, für einen inklusiven Arbeitsmarkt und für eine stärkere Partizipation von Menschen mit Behinderungen ein. Wir stehen für ein Umfeld, in dem aktive Teilnahme von Menschen mit Behinderungen an politischen Entscheidungsprozessen ermöglicht und gefördert wird. Für die SPD gilt der Grundsatz „Nichts über uns – ohne uns!“

Dies beinhaltet auch den Ausgleich von Benachteiligungen, denen Menschen mit Hörschädigungen tagtäglich ausgesetzt sind. Sie sind für uns – wie alle Menschen mit Behinderungen – die Expertinnen und Experten ihrer Bedürfnisse und Ressourcen.

Eine weitere Sensibilisierung der unterschiedlichen Fachkräfte in sozialen und medizinischen Einrichtungen für die Belange von Menschen mit Behinderungen ist zudem politisch notwendig, um eine gute Versorgungssituation für hörgeschädigte Menschen herzustellen. Gesundheitsinformationen müssen gehörlosen Menschen zugänglich sein. Die entsprechenden Angebote wollen wir ausbauen. Auch die Ausweitung von Leistungen der Krankenversicherungen für gehörlose Menschen muss nach unserer Überzeugung immer wieder überprüft und der jeweils aktuellen Versorgungssituation angepasst werden.

Für unser politisches Handeln sind die Verbände und Vereinigungen der Hörgeschädigten wichtige Partner, die uns Politikerinnen und Politikern durch ihr Engagement auf bestehende Probleme hinweisen und Abhilfe verlangen. Davon können wir viel lernen! Dieses Engagement ist für uns alle unerlässlich und ergänzt unsere Vorstellungen von Unterstützung um weitere konkrete und wichtige Handlungsanforderungen.

Ich danke Ihnen für die Übersendung Ihrer Forderungen und dafür, dass Sie damit Aufmerksamkeit für Ihre Anliegen einfordern. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie mich mit Ihrer Initiative für meinen Einsatz für hörgeschädigte Menschen nochmal deutlich motiviert haben.

Viele Grüße und viel Erfolg!

Birgitt Pfeiffer (behindertenpolitische Sprecherin, MBB SPD)
Bremen, 9.9.2021

DSB e.V., Politik, UN-BRK

Antwort von der Bremer CDU auf unsere Bremer „Wahlprüfsteine“

Für eine zukunftsfähige und inklusive Hörgeschädigtenpolitik:

Inklusion herzustellen bedeutet immer auch bestehende Barrieren abzubauen. Zu oft wird dabei lediglich an Menschen mit Gehbehinderungen oder Rollstuhlnutzer und –nutzerinnen gedacht. Die vielen Barrieren an denen Menschen mit Hörschädigungen oder Taubheit scheitern, stehen meistens weniger im Fokus. Mit der Nennung von inklusiver Bildung und ebensolchen Arbeitsplätzen, der Finanzierung von Hörsystemen, Schriftdolmetschung und oft fehlender Untertitelung sei auf einige Baustellen hingewiesen.

Es gibt auch in Bremen noch viele Fragen ohne abschließende Antworten wie z. B.:

– Welchen Stellenwert sollte die Gebärdensprache in den Schulen einnehmen?

– Was kann man hier in Schule noch besser machen und z. B. von Hamburg lernen?

– Sollten gehörlose Kinder mehr sprechen lernen?

Bremen finanziert den Landesverband der Gehörlosen Bremen e. V. durch Zuwendungen und fördert so die Unterstützung Gehörloser.

– Welche zusätzlichen Angebote/Maßnahmen sollte es geben, um dem inklusiven Gedanken noch gerechter zu werden?
– Welche Gewaltschutzstrategien für besonders verletzliche hörgeschädigte Personen gibt es bereits, wie wirksam sind diese und was wird noch gebraucht?

Eine weitere, aber leider nicht in Bremen zu lösende Frage, ist die nach zufriedenstellender Versorgung mit und Finanzierung von effektiven Hörsystemen und deren fachmännische Anpassung. Um hier, besonders auch mit Blick auf technische Neuerungen stets gut versorgt zu sein, ist der Einsatz von Bremer Politikern und Politikerinnen auch auf Bundesebene erforderlich.

Es gibt für eine gelingende Inklusion noch viel zu tun und es ist so gut und wichtig, wenn die Selbstvertretungsorganisationen die Politik immer wieder auf ihre Themen – wie das der Hörgeschädigtenpolitik – hinweisen.

Herzlichen Dank für alle Anregungen in den 10 Punkten und auch in den bisherigen Gesprächen, die es mir ermöglichen, immer wieder Neues dazuzulernen, worauf ich in meiner politischen Arbeit definitiv angewiesen bin.

Bremen, den 11.08.2021

Herzliche Grüße, Sigrid Grönert MdBB
Sozialpolitische Sprecherin der CDU Fraktion und Yvonne Averwerser MdBB, Bildungspolitische Sprecherin

HBB e.V., Politik

Update unserer aktuellen Vereinsarbeiten

• buten un binnen (kleinster NDR Sender), hoffen auf diesem Wege Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut wegen der  Entwicklung der KI und Sprachcomputer
• Landesbehindertenbeauftragten
• Teilhaberat (beratendes Gremium für die Bremer Bürgerschaft, da sind wir noch ganz neu)
• Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe e.V.
• Behindertenpolitische Sprecher*innen der Bürgerschaftsfraktionen SPD, CDU, Grüne, Linke (FDP reagierte bisher noch nirgends)
• Bildungspolitische Sprecher*innen der Bürgerschaftsfraktionen SPD, CDU, Grüne, Linke
• Behindertenpolitische Arbeitsgemeinschaften der SPD, B90/Grüne und CDU
• Akustikzentrum Lübeck
• Akustikzentrum Oldenburg
• UNI Bremen, Prof. Dr. Anja Starke, Inklusive Pädagogik, Förderschwerpunkt Sprache
• Netzwerk Selbsthilfe e.V.
• DIAKO Bremen Nord
• CIV Nord (Cochlear Implant Verband)
• Schule Markusallee (Förderschule Hören und Kommunikation)
• Oberschule Rockwinkel (diese Schule ist offen für den Förderbedarf Hören und Kommunikation), weitere Schulen folgen
• Zur Zeit ganz aktuell mit dem Impfzentrum Bremen, wegen Priorisierung und Barrierefreiheit 
• Psychotherapeutenkammer Bremen (Noch große Baustelle wegen zu großer Barrieren)